Gleitsichtbrille, Arbeitsplatzbrille, Lesebrille, Sonnenbrille, dazu passende Gläser mit tollen Features wie DuraVision® DriveSafe Veredelung oder DuraVision® Premium Brillenglasveredelung, dann noch irgendwas mit Lotuseffekt, Kratzfestigkeit und UV-Schutz sowieso… hach, was es nicht alles tolles gibt. Die Welt der Zeiss Augenoptik lässt mich derzeit nicht mehr los. Zwangsweise.
Habe ich bisher gedacht die Technikwelt sei unüberschaubar, so wurde ich in den letzten Wochen und Monaten eines besseren belehrt. Die Welt der Augenoptik erscheint mir derzeit weitaus unüberschaubarer. Wobei ich eher von einem Multiversum als von einer Welt sprechen sollte, wenn man bedenkt, dass ich mir bisher nur einen kleinen Einblick verschaffen konnte.
Grund mich mit dieser Thematik auseinanderzusetzen war das Nachlassen meiner Sehstärke. Anfangs nur beim Lesen. Also musste eine Briller her. Meine erste Brille. Das war vor drei, vier Jahren. Die Wahl eines Gestells und die Anschaffung der dazugehörigen Gläser war ein Leichtes. Das war jedoch nur der Einstieg für mich als Brillenträgerneuling. Was nun folgt ist eine kleine Zusammenfassung meiner bisherigen Erlebnisse in kompakter Form.
Die erste Lesebrille
Damals marschierte ich mit dem Rezept meiner Augenärztin in eine Filiale von Krass Optik. Schnell war ein passendes Gestell gefunden und sage und schreibe eine Stunde später marschierte ich mit meiner neuen Brille aus dem Laden. Schneller geht nicht. Preislich lag die völlig unkomplizierte und schmerzfreie Prozedur bei knapp 150,- EUR. Gläser und Brille habe ich heute noch. Beides noch intakt und, hätten meine Werte sich nicht verändert, sicherlich auch heute noch einsetzbar. Die Gläser sind in erstaunlich gutem Zustand. Kaum Kratzer. Preis-Leistung in diesem Fall echt Spitzenklasse.
Beim Kauf der zweiten Lesebrille, der Ersatz-Lesebrille, hat es hingegen nicht so gut geklappt. Obwohl es das gleiche Modell war, die gleichen Gläser eingesetzt wurden, gab es Komplikationen. Der Verkäufer schien einfach nicht bei der Sache gewesen zu sein. Die Gläser saßen nicht richtig in der Fassung, die Bügel waren viel zu lang, die Brille wurde nicht angepasst… ein erneuter Besuch war nötig. Und natürlich hat man sich bei der Korrektur der Fehler gewundert weshalb das alles nicht gleich korrekt erledigt wurde.
Es blieb jedoch nicht bei den beiden Lesebrillen. Bereits ein Jahr später war klar, eine Gleitsichtbrille muss her. Termin und Check beim Augenarzt und ein neues Rezept. Überall präsent, in aller Munde und anscheinend auch auf vielen Nasen, ging es dieses Mal gleich zu Fielmann. Der Besuch im Fielmann Brillentempel war ein Ereignis für sich. Großzügiuge Räume, Wände bestückt mit unzählige Brillen, dazu unglaublich viele herumwuselnden Menschen. Hier war was los.
Die erste Gleitsichtbrille
Herzlich empfangen und freundlich beraten, bekam ich also nach einer Woche meine erste Gleitsichtbrille. Und was soll ich sagen, das war ein wirkliches Abenteuer. Die ersten Wochen waren ein ziemlicher Eiertanz. Die Eingewöhnungszeit enorm anstrengend. Und obwohl es nach einigen Wochen besser wurde, waren die Einschränkungen beim Sehen größer als der tatsächliche Nutzen der Brille. Weitere Besuche bei Fielmann und auch der Austausch der Gläser führten leider zu keiner Besserung. Zudem erschwerte der stetige Wechsel der Berater*innen die Angelegenheit enorm. Gefühlt wurde mit Versuch der Besserung alles nur noch schlimmer.
Es ist in der Tat sehr schade, dass Berater*innen sich nicht auf einen Kunden konzentrieren können und den Sachverhalt kontinuierlich begleiten. Ich vermute das wäre sinnvoller und würde schneller zum gewünschten Ziel und Erfolg führen. Dem war leider nicht so. Letztendlich gingen die Brillen und Gläser zurück und Fielmann erstattete anstandslos alle bezahlten Rechnungen. Hier wurden alle Versprechen anstandslos eingehalten. So wechselten also etwas mehr als 1.000 EUR erneut den Besitzer.
Optikerwechsel
So führte mich meine Suche zu einem kleinen Optiker im Norden Berlins. Hier wurde ich, in deutlich ruhigerer Atmosphäre, aufgeklärt, erhielt eine intensive Beratung über das Wie und Warum und, anhand meiner bis dato noch verfügbaren Fielmann-Brillen, konnte auch schnell eine der Ursachen meiner Probleme gefunden werden. So war ein anscheinend falsch gemessener Augenabstand bei den Gläsern unter anderem der Grund für meine Probleme. Unter anderem.
Das Versprechen des Optikers eine detailreiche und somit genauere Vermessung durch bessere Technik vorzunehmen und dadurch eine individuelle Anfertigung von Gläsern speziell für meine Augen anfertigen zu können, waren mein Einstieg in die Welt der Zeiss Augenoptik. Preislich allerdings auch ein Einstieg in eine völlig andere Preisklasse. Das erste Paar Gleitsichtgläser hat mich knapp 1.300,- EUR gekostet. Auf den ersten Blick ein lautes Halleluja. Doch auf den zweiten Blick, für ein Gadget welches man den ganzen Tag auf der Nase trägt und täglich nutzt vielleicht gar nicht mehr so viel. Und seien wir mal ehrlich, ohne geht es nunmal nicht.
Besserung in Sicht
Gleich vorweg, ja, es war eine deutliche Verbesserung zu vorher. Ich konnte mit diesen Gläsern viel besser sehen als vorher. Die Mühe und vor allem die Investition scheint sich gelohnt zu haben.
Mittlerweile ist eine Arbeitsplatzbrille hinzugekommen. Ebenso eine zweite (Ersatz)Gleitsichtbrille und eine Nahbereichs- oder einfacher gesagt Lesebrille. Fragt jetzt bitte nicht nach der bisher ausgegebenen Gesamtsumme. Brillen sind ein wahrlich teurer Spaß. Hier bewegt man sich, je nach benötigter Lösung schnell im vierstelligen Bereich. Aber wie bereits gesagt, ohne sie kann man eben nunmal nicht.
Auch wenn es jetzt den Anschein erweckt es sei alles gut, mitnichten. Es wurde zwar vieles besser, deutlich besser sogar, doch von einem sehr gut bin ich noch doch noch etwas entfernt. Nach einigen Wochen Nutzung musste ich nämlich feststellen, dass hier und da der Schuh drückt – wenn ich das jetzt mal so sagen darf.
Die ersten Gläser mussten aufgrund eines Verarbeitungsfehlers ausgetauscht werden. Hier hatte sich in einer der Beschichtungen ein Fleck gebildet der mir erst nach einiger Zeit aufgefallen ist. Zudem tauchten Probleme mit Reflexionen in/auf den Gläsern auf. Das ärgerlichste und störendste jedoch war und ist ein bisher noch unerklärlicher Milchglaseffekt. Sobald Sonnenlicht in einem bestimmten Winkel auf die Brille trifft, sehe ich plötzlich durch milchig gewordene Gläser. Als ob man durch Milchglas schaut.
An dieser Problematik sitze ich also gerade und versuche, mit geduldiger Unterstützung und Hilfe des Optikers und im Austausch mit einigen weiteren Betroffenen Zeiss-Glas-Nutzern die über ähnliche Probleme klagen, eine plausible Erklärung und Lösung zu finden. Mehr dazu, sobald eine sinnvolle gefunden ist.
Derzeit experimentiere ich also mit meinen beiden aktuellen Gleitsichtbrillen. Die eine bestückt mit DuraVision Platinum UV Gläsern, die andere mit i.Scription® Technologie DriveSafe UV-Gläsern. Aktuelle Problematik ist also, der Milchglaseffekt bei in einem bestimmten Winkel einfallenden Sonnen- aber auch Kunstlicht, starke Reflexionen im Glas, vor allem Nachts während der Autofahrt und neuerdings auch die auffallend schwer zu reinigenden und die leider sehr schwache Kratzfestigkeit der Gläser. Alles Probleme die ich so bisher noch nicht kannte und ehrlich gesagt in solch einem Preissegment nicht erwartet habe.
Lösungsansätze und weitere Experimente
Aktuell erwarte ich zudem gerade den Ersatz und Austausch einer meiner beiden Etnia Barcelona Brillengestelle. Ein Brillengestell hat sich anscheinend so verzogen, dass ein Glas, zumindest der obere Rand davon, immer wieder herausploppt. Die Fassung der Ersatzbrille tausche ich um eventuelle Reflexionen die das glänzende Brillengestell erzeugt als Ursache für eines er Probleme ausschließen zu können. Nicht, dass nun der Verdacht aufkommt ich foltere meinen Optiker, nein, die neue Fassung kaufe und bezahle ich selbstverständlich selber. Die Reklamation hingegen ist eine Reklamation.
Dies also in Kürze als kleine Zusammenfassung meiner bisherigen Erlebnisse in der Welt der Augenoptik. Eine Welt die sicherlich noch viel Zeit, viel Geduld und wie es scheint noch viel mehr Geld verschlingen wird. Eines steht fest, auf Anhieb den richtigen Optiker, die richtige Beratung und die richtigen Gläser und das dazugehörige Brillengestell zu finden, scheint nicht so einfach zu sein wie gedacht.
Da mir jedoch keine andere Wahl bleibt und ich mich mit diesem Thema beschäftigen muss, werde ich dies eben auch weiterhin tun müssen. Der Anfang ist gemacht, der erste Bericht geschrieben und die Hoffnung gebe ich so leicht nicht auf. Und natürlich werde ich weiterhin berichten.
Eine Antwort auf „Mein abenteuerlicher Einstieg in die Welt der Augenoptik“